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Im Homeoffice!
Filme schneiden, montieren, vertonen am heimischen PC – alles kein Problem. Zuhause auch Filme drehen, mitten in einer Naturlandschaft, in einem Schloss, auf hoher See? Auch das ist denkbar – mit der Technik von GreenScreen.
Die „Greenscreen-Technik“ ist den meisten Menschen aus Kinofilmen bekannt. Für eine Greenscreen-Filmproduktion werden zuerst Filmaufnahmen vor einem grünen Hintergrund gemacht. Bei der Filmmontage wird dann das sogenannte Chroma Keying durchgeführt, d.h. die grüne Farbe wird entfernt und der Hintergrund ersetzt.
Filme mit der Green-Screen-Technik drehen –mit Darstellern in Aktion? Wer hat zuhause schon ein Studio mit genügend Platz? Zugegeben, es ist schwierig! Es ist eine diffizile Angelegenheit, vor einem Greenscreen-Tuch von 2,80 m x 3,50 m viel Handlung zu erzeugen. Aber es gibt auch Tipps und Tricks, um manche Schwierigkeit dabei zu umgehen.
Voraussetzungen für gute Greenscreen-Aufnahmen
- Eine gute Beleuchtung des grünen Tuchs von vorne und von hinten, Schattenwerfen des Darstellers vermeiden
- Das Tuch muss möglichst glatt sein, ohne Knittern, ohne Falten.
- Der Protagonist sollte Abstand zum Tuch haben, idealerweise mind. 1 Meter.
- Der Protagonist sollte nichts Grünes anziehen, nichts Glänzendes
So weit die Theorie. In der Praxis, bzw. im heimischen (Arbeits-)zimmer stellen sich die Probleme.
- Da ist das Platzproblem, man kann schließlich nicht die Wohnung zu einem Aufnahmestudio umbauen. Aber man kann ein Plätzchen aussuchen, bei dem sich zwischen Kamera und grünem Tuch der größte Abstand einrichten lässt.
- Für die Beleuchtung können Stehlampen benutzt werden, die sind mobil zu platzieren, die Schirmchen können evtl. zurechtgebogen werden.
- Das Tuch kann glatt gebügelt werden, aber schon die Aufbewahrung bringt die ersten Knitter rein. Für das Aufbewahren auf einer Rolle braucht man „Hilfspersonal“, das nicht immer zur Verfügung steht.
- Falls bei der Aufnahme dann doch Falten und Knitter drin sind, bieten die meisten Videoschneideprogramme eine Toleranzangabe an, um „ähnliche Farben“ wegzuschneiden. Da gilt es, einen Kompromiss zu finden, um nicht durch zu viel Toleranz ausgefranste Ränder zu erzeugen oder löchrige Texturen.
Und dann gibt es noch die (bekannten) Tricks, mit filmischen Mitteln die Nachteile auszugleichen:
- Zwischenschnitte mit einer Detailaufnahme vor einem Greenschreen, z.B. einem Gegenstand oder dem Gesicht des Protagonisten. Dazu muss dann der Hintergrund entsprechend angepasst werden, damit die Perspektive gewahrt bleibt.
- Szenen mit „sparsamen“, nicht-ausholenden Bewegungen drehen, für die die Fläche des grünen Tuchs ausreicht.
- Interessante Perspektiven aufnehmen, z.B. extreme Untersicht oder die Kamera auf einen Tisch stellen, um „von oben“ zu filmen.