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Grüß Gott in Schrobenhausen

Wie mag das wohl sein? Zum ersten mal an einem Filmfestival des BDFA teilzunehmen? Marcus Siebler, Erster Vorsitzender und Präsident des BDFA, Festivalleiter und Ausrichter des Festivals, hatte alle, die einen Film in den Wettbewerb schickten, nach Schrobenhausen zum 10. Kurzfilmfestival Fiction geladen. Neugierig war ich schon. Auf das Ambiente, auf Leute, die sich der Filmemacherei verschrieben hatten, auf Ideen und Inspiration, auf die Jury, auf die Diskussionen – und natürlich auf das Erlebnis, den eigenen Film, der im 2. Corona-Lockdown im Wohnzimmer mit Greenscreen erstellt wurde, auf einer großen Kinoleinwand zu sehen.

Wo liegt Schrobenhausen überhaupt?  Google gibt Auskunft: zwischen Augsburg und Ingolstadt. Ein kleines idyllisches Städtchen mitten im Spargelland mit einer historisch gewachsenen Altstadt, einem mit Bäumen bepflanzten Stadtwall, mit Wehrtürmen und alten Teilen der Stadtmauer.

Gleich hinter dem Stadtwall steht das historische restaurierte Herzog-Filmtheater, dem Ausrichtungsort des Festivals. 55 Filme mit 427 Filmminuten standen auf dem Programm! Hinzu kommen die Jury-Besprechungen, kleine Diskussionen mit den jeweiligen Autoren und natürlich dem Abschluss am Sonntag mit der Preisverleihung.

Und wie wars?

Beeindruckend war es! Ein gut-organisiertes Festival- und Helferteam, das Wünsche oft schon erahnte, zuvorkommend und hilfsbereit, eine angenehme Atmosphäre in einem kleinen, nostalgisch- rot-plüschigen Kino.

Und es war natürlich auch anstrengend. Am Freitag um 18 Uhr begann das Festival mit Grußworten, organistorischem, Erläuterungen. Um 21 Uhr war der Start des Film-Marathons mit dem ersten Block. Vierzehn Filme wurden im Wettbewerb „offenes Fenster“ von Profis und angehenden Profis gezeigt, mit Jury-Diskussion und Autoren-Interviews. Kurz nach Mitternacht war ich im Hotel!

Der Samstag begann schon um 10 Uhr morgens. Vier Filmblöcke standen auf dem Programm, jeweils mit anschließender öffentlicher Gesprächsrunde der Jury, Mittags- und Kaffeepause. Weit nach Mitternacht war ich im Hotel!

Am Sonntag um 11 Uhr begann dann die Preisverleihung für die besten Filme. Drei Autoren des LFC hatten teilgenommen, für einen Preis hat es nicht gereicht. Aber dabei sein ist alles. Ich hab’s genossen –Atmosphäre, Filme, Kreativität und Originalität. Am meisten gelernt habe ich von den öffentlichen Diskussionen der Jury zum eigenen Film und zu den anderen Filmen. Ich war nicht immer der gleichen Meinung, aber das muss ja auch nicht sein.

Waltraut Kruse / Mai 2022

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